Freitag, 16. September 2005
Fenstersturz
Gestern habe ich versucht mich aus dem Fenster zu stürzen. Es hat nicht geklappt. Ich würde behaupten, dass das auch überhaupt nicht meine Absicht war. Da muss eine andere von mir nicht direkt gesteuerte Kraft am Werk gewesen sein. Freud würde dies vielleicht das Unbewusste Es nennen. Jugendlicher Leichtsinn kommt für mein biblisches Alter nicht wirklich in Frage. Drogen kann ich mir eh nicht leisten und scheiden ebenfalls aus. Ich hatte auch nicht wirklich das Bedürfnis zu fliegen. Ich habe Flugangst. Das schlimmste bei einem Fenstersturz wäre für mich der Weg zum Boden, nicht der Aufprall. Aber ich habe in dieser Hinsicht noch nicht viele Erfahrungen sammeln können. So muss ich mich wohl der Wahrheit stellen. Es war ein weiterer Fall von Blödheit. Wer kann aber auch wissen, dass man wenn man sich an ein Fenster lehnt dieses kaputt gehen kann. So schwer bin ich doch gar nicht. Ein Leichtgewicht. Mein zweiter Name ist Gazelle. Und doch reichte ein leichtes Anlehnen beim Telefonieren aus das Fenster in seine Einzelteile zerspringen zu lassen. Und dabei habe ich nur telefoniert. NICHT GESUNGEN. Meine Stimme war auch nicht so schrill, dass dies einen erkennbaren Einfluss hat haben können. Ein schwerer Fall von Eigenresonanz? Nun bin ich zwar nicht gestürzt, habe aber immerhin einen Teil meiner Anatomie freigelegt. Wenn auch höchst unprofessionell, sodass ich nicht glaube mit Fotos Eingang in einen Anatomieatlas finden zu können. Auch sind die Schnitte nicht groß und spektakulär genug um mich auf die Castingliste des nächsten Remakes von „Frankenstein“ setzen zu lassen. In Zukunft stelle ich mich beim Telefonieren in die Mitte des Raumes, setze einen Sturzhelm auf und verlagere meinen Körperschwerpunkt möglichst nach unten. Sicher ist Sicher.

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...beinahe ein "Prager Fenstersturz", wenn die Voraussetztungen auch andere waren ,-))
Vielleicht kommt es ja auch darauf an mit wem man/frau telefoniert? rein esoterisch berachtet.

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