Donnerstag, 2. Juni 2005
Politik
Merkel coefficient <proc> ™ Merkelzahl f; Verdunstungskennzahl f

Frau Angela (Engelchen) Merkel kandidiert für die vorgezogene Bundestagswahl im Oktober:

"Ich will Deutschland dienen"

Stumm? Ein stummer Diener? Ein Kleiderbügel?
Herr Stoiber sichert volle Unterstützung zu und droht:

"Sie werden mich immer an Ihrer Seite haben." "Und das soll immer so bleiben."

Arme Angela immer mit Edmund. Aber vielleicht ist der Mann ja amüsanter als er wirkt. Wurde Edmund eigentlich nach Edmund II (genannt Ironside) von seinen Eltern benannt? Hat er sich dazu einmal geäußert?

"Wir wollen die Ich-AGs durch die Wir-Gesellschaft ersetzen".

Wir mit beschränkter Haftung? Das wird lustig.

Zuerst dachte ich es wird schon nicht so schlimm werden. Die Politik wird sich nicht wirklich ändern, egal welche Partei das Ruder wild hin und her schwenkt. Je näher aber der Zeitpunkt der Wahlen rückt und je mehr die Kaffeesatzleser einen Erdrutschlawinengewinn der CDU orakeln, desto unruhiger werde ich. Natürlich greifen die alten Rechts/Links Schablonen nicht mehr wirklich. Sie geben allenfalls einen Anhaltspunkt eine Koordinate, anhand derer man die eigene Meinung überprüfen kann.

Gestern habe ich nach langer Zeit eine Politikerrunde im Streitgespräch erlebt und selten soviel propagandistischen populistischen Schwachsinn gehört. Ich konnte mich gar nicht losreißen davon. Mittenmang Herr Lafontaine mit einer Grundthese, die immer mal wieder für Protestwählerstimmen sorgt, und die er in immer platteren Variationen wie ein Mantra wiederholt: " Das Boot ist voll". Super. Ausländer bleibt in eurem Land. Macht uns unseren Arbeitsmarkt nicht kaputt. Nach jeder Wiederholung auch wenn dies nicht zum Thema passt, das Thema war die europäische Verfassung, gab es frenetischen Stammtischbeifall. Ein Beispiel: Der Moderator zeigt ein kleines Filmchen mit einer Statistik, die besagt, dass 150.000 Arbeitsplätze im Ausland in der EU geschaffen wurden durch Investitionen von deutschen Firmen, die dafür in der Tante BRD weggefallen sind. Gleichzeitig wurden 300.000 Arbeitsplätze IN Deutschland geschaffen, durch die erhöhte Nachfrage aus dem Ausland. Wir sind eine Exportnation!! Bleiben unterm Strich 150.000 Arbeitsplätze und ganz viele Einfamilienhäuschen in deutschen Landen. Herr Lafontaine befand die Zahlen für stimmig und sagte was? Na was wohl. Das sei für den Fleischer und den Bauarbeiter um die Ecke egal und nicht zu verstehen. Alle würden über deren Köpfe entscheiden und sie würden ihre Arbeitsplätze durch die Osterweiterung verlieren. Ich geselle mich gerne zu den Fleischern und Bauarbeitern. Das ist mir in der Tat zu hoch, was Herr Lafontaine da von sich gibt. Ich bin verwirrt.

Nur eine Politikerin versuchte klar zu machen, das alle aufgeworfenen Fragen und Ängste, zwar etwas mit der Osterweiterung der EU, nicht aber mit der Verfassung zu tun haben. Wann immer diese Politikerin erklären wollte, was in der Verfassung wie geregelt werden soll, wurde sie unterbrochen und es wurde wieder Raum für Polemik geschaffen. So funktioniert scheint es das Fernsehen.

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